Besonders im Westen die Besten: Mehr als 5.000 Märkte von selbstständigen Kaufleuten beliefert die Rewe in ihren sieben Regionalgesellschaften jeden Tag…
Sie sind die Leistungsträger der deutschen Handelslandschaft: die selbstständigen Kaufleute von Edeka und Rewe Group. Sie tragen die Genossenschaften und prägen, organisiert in Regionalgesellschaften, die Entwicklungen in ihren Handelsregionen entscheidend mit. Erstmals exklusiv in der Lebensmittel Praxis das Umsatzranking der jeweils zehn wichtigsten Filialbetriebe, das Nielsen Tradedimensions jährlich ermittelt.
Ja, Sie lesen richtig: Eine Rewe-Kaufmannsfamilie vom alten Schlag, ein Unternehmen, das keineswegs durch großartige Erlebniskonzepte oder anderen Schickimicki auffällt, führt nach wie vor mit weitem Abstand das Umsatzranking der selbstständigen Lebensmittel-Einzelhändler in Deutschland.
Die Familie Sanktjohanser, vertreten durch die inzwischen dritte Generation, erreicht mit 32 Filialen ihrer Rewe-Petz-Märkte mit Schwerpunkt im Siegerland 321 Mio. Euro Brutto-Umsatz. Und liegt damit weit vor dem größten Edeka-Filialisten, der WEZ Karl Preuß GmbH mit 22 Filialen und 221 Mio. Euro Umsatz. Der Blick auf die Zahlen lässt ahnen, wie unterschiedlich Geschäftsmodelle sein können: Mancher hat im vergangenen Jahr offensichtlich auf solides Wachstum gesetzt, andere geschickt investiert.
Etwa die Rewe-Kaufleute Dornseifer und Richrath, deren Investitionen und Initiativen der vergangenen Jahre sich in beachtlichen Wachstumsraten auszahlen. Glaubt man den Zahlen, so zahlt sich die Pflege des Food-Sortiments klar aus: Regional-Programme wie die Rewe Richrath‘s Landmetzgerei, Eigenproduktionen wie in Hieber‘s hauseigener Brauerei machen das Angebot besonders und das Einkaufen zum Erlebnis.
Neueröffnungen aus dem Jahr 2015 haben den Rewe-Händlern Mokanski und Schneider ordentlichen Zuwachs beschert, ebenso Edeka Scheck, der sich in Frankfurt außerhalb seines Kerngebiets präsentiert. Und auch bei den Edekanern Frauen und Hellwig schlägt sich eine Flächenerweiterung in den Umsätzen nieder.
Apropos Kerngebiet: Hier zeigen die erfolgreichen Kaufleute der Rewe deutlich, wo bei den „Roten“ die Musik spielt. Acht von zehn haben ihren Sitz im westdeutschen Kernland der Rewe. Etwas anders sieht es bei der Edeka aus: Hier sind Vertreter der Top 10 in fünf von acht Edeka-Regionen präsent, auch wenn man ihnen die blaugelbe Heimat meist gar nicht mehr ansieht.
Quelle: Lebensmittelpraxis 05/2017 (Nicole Ritter)